Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Kärnten (SWV) schlägt vor, eine breit angelegte und öffentlich sichtbare Expertenrunde zu initiieren, um alternative Modelle zur aktuellen Arbeitszeit- und Lohnstruktur zu diskutieren – insbesondere angesichts der Debatte um die 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.
Zielsetzung:
- Aktive Mitgestaltung zukunftsfähiger Arbeitsmodelle anstatt reaktiver Kompromisssuche.
- Entwicklung tragfähiger Konzepte zur Balance zwischen wirtschaftlicher Tragfähigkeit und den Bedürfnissen einer modernen Arbeitswelt.
Vorgeschlagenes Vorgehen:
- Die Wirtschaftskammer Kärnten soll eine Kommission ins Leben rufen.
- Beteiligung relevanter Gruppen: Steuerberater:innen, Jungunternehmer:innen, Industrievertreter:innen, Personalvertretungen (besonders aus dem Pflegebereich) und alle im Wirtschaftsparlament vertretenen Fraktionen.
- Themen wie degressive Gehaltsbesteuerung, Arbeitszeitverkürzung und die Auswirkungen auf das Sozialsystem sollen diskutiert werden.
- Die Gespräche sollen öffentlich (z. B. via Livestream) stattfinden, um Transparenz und Bewusstseinsbildung zu fördern.
Hintergrund:
- Die angestrebte 32-Stunden-Woche ist für viele Unternehmen wirtschaftlich belastend, jedoch aufgrund gestiegener kognitiver Anforderungen nicht unrealistisch.
- Es besteht die Sorge, dass weniger Arbeitsstunden auch weniger Finanzierung für das Sozialsystem bedeuten.
- Unternehmer:innen und Leistungsträger:innen sollen nicht benachteiligt werden – es braucht daher faire und nachhaltige Modelle.
Antrag:
Der SWV fordert, dass die Wirtschaftskammer Kärnten eine entsprechende Kommission gründet, mit:
- politischer Repräsentation aller Fraktionen,
- Budget, Infrastruktur und Entschädigung für Beteiligte,
- dem Auftrag, Konzepte für zukünftige Arbeitgeber:innen- und Arbeitnehmer:innenmodelle zu entwickeln und der Bundesregierung vorzulegen.
Ziel ist es, rechtzeitig politische und gesellschaftliche Weichenstellungen mitzugestalten, bevor Entscheidungen über die Köpfe der Wirtschaft hinweg getroffen werden.