Hintergrund:
Österreich leidet unter einer Rekordinflation von 10,5 % (Stand September 2022), angetrieben vor allem durch drastisch gestiegene Energiepreise. Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind stark betroffen, da Strompreise im Jahresvergleich um bis zu 300 % gestiegen sind – in Einzelfällen sogar um das 5- bis 10-Fache. Weitere Kostensteigerungen betreffen Rohstoffe, Mieten, Personal etc.
Folgen:
- Sinkende Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den USA (wo Energie deutlich günstiger ist)
- Gefahr von Produktionsverlagerung ins Ausland
- Risiko von Unternehmenspleiten und Massenarbeitslosigkeit
- Bedrohung des sozialen Friedens in Österreich
Kritik:
- Der Energiemarkt habe bei der fairen Preisbildung versagt (u.a. durch das Merit-Order-System)
- Der von der Regierung geplante Energiekostenzuschuss sei zu gering und zu bürokratisch
Forderungen des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Kärnten (SWV):
- Gaspreisdeckel von 50 €/MWh für Industrie, Betriebe und Haushalte
- Vergünstigtes Gas für Gaskraftwerke, um Strompreise zu senken (unter 200 €/MWh)
- EU-weiter Gaseinkauf, alternativ nationaler Alleingang
- Reform der Strompreisbildung – Entkoppelung von Gas- und Strompreisen
- Förderung der Energieeffizienz und Ökostromausbau durch Bürokratieabbau
- Ökoförderungen in Form von Krediten über das Austria Wirtschaftsservice (aws)
Wirtschaftlicher Nutzen:
Laut SWV würde die Umsetzung ca. 9 Milliarden Euro kosten, aber Einsparungen von rund 21 Milliarden Euro für Wirtschaft und Haushalte bringen.
Appell:
Österreich müsse rasch handeln, um nicht gegenüber anderen Ländern (wie Deutschland) ins Hintertreffen zu geraten.