Pflichtversicherung für Katastrophenfälle

Katastrophenschutz

Norbert Griesmayr, Generaldirektor der VAV-Versicherung, kritisiert die derzeitige Abhängigkeit von Spenden und staatlichen Notfallzahlungen nach Naturkatastrophen. Diese mache die Betroffenen zu Bittstellern, statt ihnen einen klaren Rechtsanspruch auf Hilfe zu geben.

In Österreich gibt es bereits Konzepte, wie Versicherungsschutz bei Katastrophen wie Hochwasser, Sturm, Lawinen oder Erdbeben aussehen könnte. Eine Pflichtversicherung wäre laut Griesmayr günstig: etwa 60 Euro jährlich für Hausbesitzer:innen und 1–2 Euro pro Monat für Mieter:innen.

Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Kärnten (SWV) will weitergehen und schlägt vor, eine Katastrophenschutzversicherung durch eine geringe Erhöhung der Versicherungssteuer (z. B. +1,5 % bei Sturmschadenversicherungen) mitzufinanzieren. Dies würde laut aktuellen Zahlen rund 6,5 Mio. Euro jährlich für den Katastrophenschutz einbringen. Eine genaue Berechnung soll durch Versicherungsmathematiker erfolgen.

Als mögliches Modell wird eine öffentlich-private Partnerschaft nach dem Beispiel Norwegens genannt: ein staatlich regulierter Versicherungspool mit einheitlichen Prämien, unabhängig vom individuellen Risiko, um die Beiträge für alle leistbar zu halten.

Hintergrund: Laut Studien wird sich das Hochwasserrisiko in Europa bis 2050 mehr als verdoppeln – es besteht also akuter Handlungsbedarf.

Antrag des SWV:
Die Wirtschaftskammer Kärnten soll eine überparteilich besetzte Kommission aus Fachleuten der Versicherungswirtschaft einsetzen, um ein Konzept für eine Katastrophenschutz-Pflichtversicherung zu erarbeiten. Dieses soll später an alle Regierungsparteien übermittelt werden. Die Kommission soll angemessen ausgestattet werden (Aufwand, Budget, Expert:innen).

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