Anliegen:
Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Kärnten fordert die Abschaffung der Mindest-KÖSt, um insbesondere kleine Unternehmen zu entlasten.
Hintergrund und Argumentation:
- Die nominelle Körperschaftssteuer (KÖSt) in Österreich beträgt 25 %, wird aber durch zahlreiche steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten effektiv stark reduziert – besonders von großen Unternehmen.
- Eine Studie von Prof. Petutschnig zeigt: Je größer ein Unternehmen, desto geringer ist dessen effektive Steuerlast. Diese können nationale und internationale Steuerschlupflöcher besser nutzen.
- Österreich liegt im EU-Vergleich bei der effektiven KÖSt bereits im unteren Drittel.
- Die geplante KÖSt-Senkung auf 23 % bis 2024 begünstigt vor allem große Unternehmen – nur wenige Hundert Firmen profitieren davon erheblich, während 80 % der Entlastung auf sie entfallen.
- KleinunternehmerInnen, die auf ihre eigene Arbeitskraft angewiesen sind, haben von dieser Reform kaum Vorteile und finanzieren sie über die kalte Progression mit.
- Die Mindest-KÖSt (1.750 Euro/Jahr) trifft Unternehmen unabhängig von Gewinn und Größe und belastet besonders kleine oder kaum profitable Betriebe unverhältnismäßig stark.
Vorschlag:
- Abschaffung der Mindest-KÖSt.
- Dies würde ca. 80.000 kleine Unternehmen entlasten.
- Die Maßnahme hätte einen Kostenaufwand von rund 30 Millionen Euro – deutlich günstiger und gezielter als die generelle KÖSt-Senkung.